Kompressionstherapie – Druck, der entlastet.
Was ist Kompressionstherapie?
Die Kompressionstherapie ist eine bewährte Methode, um den Rückfluss von Blut und Lymphflüssigkeit in den Beinen oder Armen zu unterstützen. Durch gezielten äußeren Druck – meist über spezielle Strümpfe, Wickel oder apparative Systeme – wird das Gewebe entlastet sodass die Flüssigkeit besser abtransportiert werden kann. Das kann Schwellungen reduzieren, Schmerzen lindern und zudem die Mobilität verbessern.
Wichtig: Kompression ist kein „Wegdrücken“, sondern ein gezieltes Lenken. Der Druck ist genau dosiert – nicht zu stark, nicht zu schwach. Wenn richtig angewendet, fühlt es sich oft wie eine Erleichterung an und nicht wie eine Einschränkung.

Wann macht Kompressionstherapie Sinn – und wann nicht?
Indikationen :
- Lymphödem (primär oder sekundär)
- Lipödem (in Kombination mit anderen Therapien)
- Venenschwäche / chronisch venöse Insuffizienz
- nach Operationen oder Verletzungen mit Schwellung
- zur Unterstützung bei sportlicher Belastung (z. B. bei stehenden Berufen)
Kontraindikationen :
- Schwere arterielle Durchblutungsstörungen
- Herzinsuffizienz (nicht jede Form – individuell abklären!)
- Offene Wunden (außer bei speziellem Verbandsmanagement)
- Hauterkrankungen, die durch Druck verschlechtert werden
- starke Sensibilitätsstörungen
Lipödem & Lymphödem – was bringt Kompressionstherapie wirklich?
Viele meiner Klientinnen kommen mit der Diagnose Lipödem – oder einem Verdacht darauf. Oft mit dem Satz: „Der Arzt sagt, ich soll Kompressionsstrümpfe tragen – doch bringt das überhaupt was?“
Kurz gesagt: Ja, aber…
Beim Lymphödem ist Kompression essenziell denn die Lymphflüssigkeit kann von allein nicht mehr richtig abfließen – Kompression lenkt sie zurück in die richtigen Bahnen.
Beim Lipödem sieht’s etwas anders aus: Die Kompression lindert Schmerzen und Druck, kann Schwellungen verringern – aber sie heilt nichts. Trotzdem ist sie ein wichtiger Teil im Gesamtkonzept, gerade in Kombination mit Manueller Lymphdrainage.
Kombination macht den Unterschied:
Erst die manuelle Lymphdrainage bringt die angestaute Flüssigkeit in Bewegung – die Kompression hält den Effekt danach aufrecht.
Das heißt: weniger Schwellung, weniger Schmerz, besseres Körpergefühl.
Ohne Kompression verpufft die Wirkung der Drainage oft zu schnell.
Lymphdrainage oder Kompression – was ist was?
Ein häufiger Irrtum: Viele denken, Kompression ersetzt die Lymphdrainage. Tut sie nicht.
- Lymphdrainage ist eine sanfte, therapeutische Technik mit der Hand – sie regt den Abfluss der Lymphe an. Der Körper wird entstaut.
- Kompressionstherapie hält das Ergebnis – durch konstanten, leichten Druck auf das Gewebe.
Die beiden gehören zusammen wie Inhalation und Nasenspray bei einer Erkältung: Das eine wirkt tief, das andere stabilisiert.
Wenn du unsicher bist, ob Kompression für dich geeignet ist – oder wie du sie richtig anwendest – sprich mich gern an. In der Praxis kombinieren wir Kompression z. B. mit manueller Lymphdrainage, LPG-Endermologie oder Body Detox – je nach Thema und Ziel.